Rezension zu: "Die Münze Nuria"

von Thomas Brändle
Datum hinzugefügt: Dienstag, 02. Dezember 2008
Mit “Die Münze Nuria” ist der Jugendmusikschullehrerin Sylvia Führer ein intelligentes Kinderbuch gelungen, welches in jede Kinderzimmerbibliothek gehört. Abwechslungsreich, bildhaft und kindgerecht thematisiert sie spannend ein Thema, das uns Erwachsene zwar täglich beschäftigt, worüber wir uns aber in der Regel nicht wirklich Gedanken machen. Dadurch wird die Geschichte der Münze Nuria in jedem Fall auch eine für den schon etwas älteren Leser.
Zusammen mit anderen frisch geprägten Münzen besucht Nuria die Münzenschule, um sich für das Münzenleben fit zu machen. Denn sie will den Menschen nützlich sein. Sie will ihnen das Tauschen der erbrachten Leistungen erleichtern. Das ist ihre Bestimmung und daraus zieht sie ihren Daseinssinn, ihren “glänzenden” Selbstwert. Dabei wird sie auch auf die Tücken aufmerksam gemacht, wie sie von manchen Menschen missbraucht werden könnte. Denn wie jede Medaille, hat auch eine Münze zwei Seiten. Zwar lässt sich in der Schule so manches erlernen, aber so richtig los geht es dann erst in der Praxis, im richtigen (Münzen-)Leben. Nuria macht Bekanntschaft mit der sparsamen Isabel, einem Mann, der sein Geld bei Pferderennen verspielt, dem verliebten Matthias und den digitalen Verwandten, die als Geld von Computer zu Computer um die ganze Welt geschickt werden. Dabei merkt sie, wie viele ihrer geldwerten Freunde und Bekannten sich unglücklich, oft sogar nutzlos fühlen, weil sie sich von den Menschen nicht richtig verwendet spüren.
Erwachsene hören oft nicht zu, weil sie schon alles zu wissen glauben, ihre Lebenserfahrungen gemacht haben. Anders ist es mit den Kindern. Sie können sogar die Münzen sprechen hören. Auch deshalb fühlt sich Nuria bei den Kindern am Wohlsten. Das Mädchen Christine, bei dem sie zunächst als Glücksanhänger endet, wird ihre Verbündete, um die Erwachsenen darüber aufzuklären, wie sie mit Nuria und ihren Freunden richtig umgehen müssen, damit auch sie, die Erwachsenen, glücklich und zufrieden sein können. Und weil die sprechende Münze Nuria durch einen kleinen Unfall im Computer von Christines Vater landet, kann sie Christine erzählen, warum der Computer nicht richtig funktioniert. Als Christine ihrem Vater erklärt, wie er den Computer wieder hinkriegt, ohne einen teuren Spezialisten bestellen zu müssen, wird auch Christines Vater endlich hellhörig. Jetzt kann auch ein Erwachsener hören, was Nuria für ihn wichtiges mitzuteilen hat.
Meine vier Patenkinder Dominik, Leo, Sonja und Alejandro werden bei der nächsten Gelegenheit sicherlich Nurias Abenteuer geschenkt bekommen. Nicht zuletzt wegen der bunten und vielseitigen Illustrationen, mit denen die Grafikerin Fabienne Rieger das Buch bereichert hat.

Die Münze Nuria, Froh & Frei Verlag, D-59439 Holzwickede
ISBN-978-3-939881-04-9 oder www.sylvia-fuehrer.de
Thomas Brändle, Schriftsteller und Parlamentarier, Zug/Schweiz

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